Sonntag, 28. Mai 2023

Interlingua - eine sehr einfache Basis für weitere Fremdsprachen

Foto von <a href="https://unsplash.com/@nicolesherrero?utm_source=unsplash&utm_medium=referral&utm_content=creditCopyText">Nicole Herrero</a> auf <a href="https://unsplash.com/de/fotos/rWWLpxSefp8?utm_source=unsplash&utm_medium=referral&utm_content=creditCopyText">Unsplash</a>
Interlingua ist eine künstliche Sprache, die aus mehreren romanischen Sprachen entwickelt wurde, wobei aber die Grammatik stark vereinfacht wurde, was somit die Erlernbarkeit stark erleichtert und beschleunigt!
Es ist wie eine neutrale Kommunikationssprache zwischen Menschen mit vorwiegend romanischen Muttersprachen, ähnlich wie Esperanto, worüber wir hier schon berichtet haben

Der Unterschied zu Esperanto besteht aber primär darin, dass keine Formen mit künstlichen Zusammensetzungen geschaffen werden, sondern der natürliche Sprachgebrauch von romanischen Sprachen - und damit die unmittelbare Verständlichkeit vor allem für Spanier, Italiener, Portugiesen oder größtenteils auch Franzosen - entsprechend erhalten bleibt, bzw. auch andersherum. Interlingua wird auch als sehr vereinfachtes Latein bezeichnet und hilft somit auch, den eigenen Wortschatz bzw. das Sprachverständnis (nicht nur bei vielen Fremdwörtern) zu erweitern.  

Wer also mehr Sprachen verstehen möchte und sich die Basis für weitere Sprachen oder eine einfache Möglichkeit zur Verständigung z.B. im nächsten Italien- oder Spanienurlaub holen möchte, lernt am besten zuerst einmal Interlingua! Sie werden sehen, wie viel sie verstehen und wie einfach es ist - vor allem mit dem kostenlosen Kurs auf Memrise. So geht Sprachen lernen auch nebenbei!

Hier ist eine kurze Zusammenfassung der wirklich einfachen Grammatik von Interlingua:

Artikel: 

Interlingua hat nur zwei Artikel - "le" für den bestimmten Artikel (der, die, das) und "un" für den unbestimmten Artikel (ein, eine). 


Hauptwörter: 

Substantive haben kein grammatisches Geschlecht und werden unverändert verwendet. Es gibt keine verpflichtende Pluralformen, aber die Mehrzahl kann optional durch das Hinzufügen von "s" am Ende des Substantivs ausgedrückt werden.

Adjektive: 

Adjektive in Interlingua werden in der Regel nicht dekliniert und haben eine feste Form, unabhängig von Geschlecht oder Zahl des Substantivs, z.B. "un libro interessante" (ein interessantes Buch), "duo libro(s) interessante" (zwei interessante Bücher).

Adverbien: 

Adverbien in Interlingua werden oft gebildet, indem "-mente" an das Adjektiv angehängt wird, ähnlich wie im Deutschen "-lich" oder "-ig".

Verben: 

Die Verben in Interlingua haben keine eigene Konjugation. Das Präsens (Gegenwart) wird durch das Anhängen von "-a" an den Infinitiv gebildet. Es gibt keine Unterscheidung zwischen Einzahl und Mehrzahl. Also Bsp: Io parla - ich spreche, tu parla - du sprichst, nos parla - wir sprechen etc.

Zeitformen: 

Interlingua hat Vergangenheit (Passato), Gegenwart (Presente) und Zukunft (Futuro). Die Zeitformen werden durch Hilfsverben wie "haber" (haben) und die entsprechende Verbform des Hauptverbs gebildet.

Presente (Gegenwart): Die Gegenwartsform in Interlingua entspricht in der Regel der Grundform des Verbs. Zum Beispiel: "Io ama" (Ich liebe).

Passato (Vergangenheit): Die Vergangenheitsform in Interlingua wird gebildet, indem das Hilfsverb "haber" (haben) in der entsprechenden Form vor dem Hauptverb verwendet wird. Zum Beispiel: "Io ha amate" (Ich habe geliebt). 

Futuro (Zukunft): Die Zukunftsform in Interlingua wird durch die Verwendung des Hilfsverbs "va a" (werden) in Verbindung mit der Grundform des Verbs gebildet. Zum Beispiel: "Io va a amar" (Ich werde lieben).

Die Konjugationsformen der Verben in den Zeiten haben immer die geichen Endungen:
- te für Partizip Perfekt (amate = geliebt)
- va für Mitvergangenheit (amava = liebte)  
- ra auch für Zukunft (ich werde lieben)


Verneinung: 

Die Negation wird in Interlingua durch das Hinzufügen des Partikels "non" vor dem Verb ausgedrückt. Zum Beispiel: "Io non ama" (Ich liebe nicht).
Es besteht auch die Möglichkeit, "ne" vor dem Verb und "al" nach dem Verb zu verwenden, um die Verneinung zu verstärken.


Pronomen (Fürwörter): 


Interlingua hat Personalpronomen für die erste, zweite und dritte Person. Die Pronomen sind "io" (ich), "tu" (du), "ille" (er), "illa" (sie), "illo" (es), "nos" (wir), "vos" (ihr) und "illes/illas/illos" (sie).

Reflexivpronomen werden gebildet, indem "-self" an das entsprechende Personalpronomen angehängt wird, z.B. "me self" (mich selbst), "ille self" (sich selbst). Possessivpronomen werden durch Anhängen von "-de" an das entsprechende Personalpronomen gebildet, z.B. "mi" (mein), "tu" (dein), "su" (ihr/sein/ihr), "nostre" (unser), "vostre" (euer), "lor" (ihr).

Interlingua verwendet das Relativpronomen "que", um Nebensätze einzuleiten, die sich auf Personen oder Dinge beziehen. Zum Beispiel: "Le libro que io lege" (Das Buch, das ich lese).

Besitzanzeigende Konstruktionen: Der Besitz wird oft durch die Präposition "de" ausgedrückt. Zum Beispiel: "la casa de Maria" (Marias Haus). Außerdem kann Interlingua auch Possessivadjektive verwenden, die direkt vor dem Substantiv stehen, z.B. "mi libro" (mein Buch), "tu casa" (dein Haus), "su amico" (ihr/sein/ihr Freund).

Demonstrativpronomen: Interlingua verwendet Demonstrativpronomen, um auf bestimmte Dinge zu verweisen, z.B. "iste" (dieser/diese/dieses), "il" (jener/jene/jenes), "tote" (alle).


Satzstellung: 

Die grundlegende Satzstellung in Interlingua ist Subjekt-Verb-Objekt (SVO), ähnlich wie im Deutschen.

Steigerung - Komparativ und Superlativ: Der Komparativ wird gebildet, indem "plus" (mehr) vor dem Adjektiv und "que" dahinter gesetzt wird. Zum Beispiel: "Ille es plus alte que tu" (Er ist größer als du). Der Superlativ wird durch die Verwendung von "le plus" (am meisten) vor dem Adjektiv gebildet. Zum Beispiel: "Ille es le plus alte" (Er ist der größte).

Zahlwörter: Interlingua verwendet Zahlwörter auf Lateinbasis, z.B. "un" (eins), "duo" (zwei), "tres" (drei), "quatro" (vier), "cinque" (fünf), "dece" (zehn), "cento" (hundert), "mil" (tausend).

Präpositionen:

Interlingua verwendet verschiedene Präpositionen, um Beziehungen zwischen Wörtern auszudrücken, z.B. "in" (in), "con" (mit), "per" (durch) und "super" (über).

Konjunktionen: 

Interlingua hat verschiedene Konjunktionen, um Sätze und Satzteile zu verbinden, z.B. "e" (und), "ma" (aber), "sed" (sondern), "proque" (weil), "si" (wenn), "como" (als), "quando" (wenn), "ante que" (bevor), "post que" (nachdem).

Konditionalsätze: 

Konditionalsätze werden durch Konjunktionen wie "si" (wenn) und "in caso que" (Im Fall, dass / falls) gebildet.


Das war auch schon die wesentliche Grammatik in Interlingua. Wer jetzt mehr in diese einfache Sprache eintauchen möchte, schaut sich am besten folgendes Video bzw. Webseiten an:


Und versuchen Sie mal wie viel von Interlingua Sie schon verstehen mit diesem Video:

Grammatik in Interlingua, erklärt in 10 Minuten:


empfehlenwerte Webseiten:

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