Sonntag, 5. September 2021

Dreierlei Semmelknödel mit Kürbis-Kukuruz-Sauce - inkl. einfaches Grundrezept und interessante Hintergrundinfos

Es gibt wohl keines der besten Resteverwertungsrezepte für altes Brot oder Gebäck wie den klassischen Semmelknödel. Dass man diese mit ein paar zusätzlichen Zutaten aber auch zu einem besonders schmackhaften Hauptgericht machen kann, zeigen wir mit diesem Rezept. Wenn es dann entweder eine braune Butter oder eine saisonale Sauce dazu gibt, steht dem Familiengenuss nichts mehr im Weg.

Hier am Bild sind es bereits halbierte Knödel, weil 3 ganze Knödel auf einmal zumindest für uns zu viel wären, aber wer einen großen Hunger hat oder die Knödel kleiner formt, wird sicher auch mehr schaffen und gut satt sein!

Wie Sie diese vielfältige Speise einfach und schnell auch auf Vorrat zubereiten können und diese auch "deppensicher" gelingen, lesen Sie in diesem Beitrag.

Bio-Zutaten für ca. 28 Knödel
ca. 200g eingelegte Rote Rüben (oder frisch ca. 40 Minuten im Backrohr bei 160 Grad Umluft gegart und dann geschält und in feine Streifen geschnitten)
ca. 200g vorgekochten bzw. in der Pfanne angebratenen Blattspinat oder 3 TL Spinatpulver
ca. 125g Linsen vorgekocht
1 kg altes Brot bzw. Gebäck
2 handvoll Zwiebeln (rot und gelb)
250 ml Milch bzw. Pflanzendrink
1 handvoll Petersilie bzw. 3 TL gemischte Gartenkräuter bzw. italienische Kräuter
Salz und Pfeffer
2 Gemüse-Brühwürfel
1,5 - 2 Liter Wasser

Bio-Zutaten für die Kürbis-Kukuruz-Sauce für ca. 5-6 Portionen:
1/2 bis ganzen Butternusskürbis (ca. 500g)
1 Dose Gemüsemais (burgenländisch: Kukuruz), abgetropft
1 EL Mandel- oder Erdnussmus
1 TL Currypulver
1 Handvoll Lauch
2 TL Kräuter der Provence
1 TL (burgenländisches) Bratgewürz
Salz und Pfeffer

Die Linsen, Roten Rüben und den Spinat kochen, sofern diese noch nicht vorgekocht sind. Auch den Kürbis halbieren und am besten ins Backrohr geben und vorgaren. 

Das alte Brot/Gebäck mit dem Wasser und Milch einweichen und gut durchkneten und stehen lassen.
Die Zwiebel fein schneiden oder in einem Küchengerät kurz pulsierend kleinhacken und mit etwas Olivenöl in der Pfanne anbraten, bis sie gar und etwas angeröstet sind. 
Die Linsen, Rote Rüben und Spinat jeweils in eine Schüssel geben. 
Die Zwiebeln in die Knödelmasse geben und nochmals durchkneten und nochmals stehen lassen.

Alle Zutaten für die Sauce in einen Mixer oder den Zauberkessel geben und fein pürieren und dann entweder gleich im Zauberkessel oder einem eigenen Topf für ca. 10 Minuten leicht köcheln lassen und dann warmhalten. 

Einen Topf mit 1,5 bis 2 Liter Wasser zum Kochen bringen, dann den Suppenwürfel einrühren und etwas Salz dazugeben. Dann die Hitze reduzieren bis alles nur mehr leicht köchelt bzw. dahinsimmert. 

Jetzt die Ködelmasse auf die 3 Schüsseln mit Linsen, Rote Rüben und Spinat aufteilen, mit jeweils einem Esslöffel Mehl binden, alles nochmals durchkneten und zuerst die Linsenknödel formen und im leicht siedenden Wasser garen, dann die Spinatknödel und dann die Rote-Rüben-Knödel. 

Wenn alle Knödel fertig sind, die Sauce mit einem Schöpfer Knödelwasser verrühren und dann nicht zu viel davon auf einem Teller anrichten und jeweils einen Knödel dazu und noch warm servieren.  

Wie gelingen die Semmelknödel 

Nicht zu viel Flüssigkeit im Teig: nur wenig Milch bzw. Pflanzendrink und etwas Wasser zur Semmelknödelmasse geben. Auch wenn es normale Semmelknödel ohne feuchter Sonderzutat sind, dann einfach noch etwas Mehl oder Kartoffelstärke zur Masse dazugeben und ordentlich durchkneten.

Wenn das Brot zu frisch ist oder man Toastbrotreste verwendet, braucht es auch weniger Flüssigkeit. Daher nur nach und nach die Flüssigkeit dazugeben, gut durchkneten und 5 Minuten stehen lassen, dann erst weiter kneten und Konsistenz testen. Je trockener das Brot, umso besser geeignet für Semmelknödel!

Das richtige Garen: Knödel dürfen niemals kochen!!! Daher das Wasser mit dem Suppenwürfel nur kurz aufkochen lassen, dann die Hitze reduzieren bis das Wasser leicht simmert und einen Probeknödel vorsichtig hineingeben und ziehen lassen. Wenn er aufschwimmt, den Knödel herausnehmen und kosten, ob Konsistenz und Geschmack passen. Erst wenn alles passt, gilt dann für sicher: Einer für alle, alle für einen!

Geschichte der Knödel

Dass der Knödel ursprünglich auch der böhmischen Küche kommt, ist nichts weiter als eine Legende, denn sie sind ein offensichtlich urtypisch mitteleuropäisches Gericht. Reste von Teigbällchen, teils gefüllt mit Fleisch oder Obst wurden bei Ausgrabungen in alten Siedlungen und bei Pfahlbauten im Alpenraum gefunden. Knödelartige Teiglinge waren leicht zuzubereiten und konnten einfach zubereitet und gegessen werden – da man ja bis in die Barockzeit durchwegs mit den Fingern gegessen hat. (Quelle: Kuratorium kulinarisches Erbe Österreich, Jänner 2022)

Im süddeutschen Raum, in Österreich und in Südtirol ist die Bezeichnung Knödel üblich, wobei je nach Region der Knödel oder das Knödel gesagt wird. Das spätmittelhochdeutsche Wort Knödel stammt aus dem althochdeutschen "chnodo", mittelhochdeutsch "knode" („kleiner Hügel“). Aus Knödel entlehnt sind auch das tschechische knedlík, das italienische canederli sowie das französische quenelle.
(Quelle: Wikipedia, Jänner 2022) 

Knödel oder in Deutschland auch Klöße kommen in der runden Form aus Mehl, Brot oder Erdäpfel/Kartoffel vor allem in der mitteleuropäischen und osteuropäischen Küche häufig vor. Ursprünglich stammen sie wohl aus Süddeutschland (Bayern), Österreich, der Slowakei und Tschechien, sowie Südtirol, wo sie überall auch zur traditionellen regionalen Küche gehören.
Auch in Ungarn, Polen, Rumänien, Serbien, Kroatien, Slowenien, Frankreich oder Skandinavien gibt es andere Formen des klassischen Knödels.
Normalerweise werden sie als Beilage oder in der klassischen ländlichen Küche der "armen Leute", mit Bohnen bzw. Paradeissauce bzw. Kraut, oder auch geröstet, mit Ei und dazu Salat als Hauptgericht serviert. Knödel sind darüber hinaus aber auch Suppeneinlage (z.B. Leber- oder Kaspressknödel) oder aus Erdäpfelteig auch ein Dessert wie Zwetschken- oder Marillenknödel. (Quelle: Wikipedia engl., Jänner 2022)