Mittwoch, 22. Februar 2017

Geld sparen & Müll vermeiden - vom Einkauf bis zum Upcycling

Wir werfen oft unnötig viele Sachen weg. Wie Sie Lebensmittel richtig lagern, damit Sie diese nicht verschwenden, haben wir schon in diesem Artikel gezeigt.

Ansonsten kaufen wir aber auch vieles an unnötigen und teuren Putzmitteln (siehe diesen Bericht) und Einweg-Produkten oder Verpackungen!
Das größte Menge an täglichem Müll ist meist das Plastik.

Jetzt können Sie im Einzelhandel (bis auf ein paar Spezialmärkte) kaum alltägliche Waren finden, die nicht in Plastik verpackt sind. Hierbei vollständig auf Plastik zu verzichten ist also im Normalfall unmöglich.

Abgesehen davon nutzen wir Plastik in vielen anderen Bereichen - von der Küche übers Kinder- bis zum Badezimmer und natürlich als Jausenbox, u.v.a.m.

Wenn Sie jetzt meinen, dass es doch sehr aufwändig wäre Müll zu vermeiden und so gut wie möglich auf Plastik zu verzichten, möchte ich Sie mit diesen einfachen Tipps  - entlang eines typischen Tags - überraschen!



Guten Morgen! Aus dem Bett, denn die Natur verlangt ihr Recht. Nach einer hoffentlich angenehmen “Sitzung“ und Reinigung mit Recycling-Toilettpapier gehts ans Händewaschen. Viele Ökotipps empfehlen statt Flüssigseifen einfach Seifenstücke offen liegen zu lassen. Ich empfinde dies als äußerst unhygienisch und habe dem Abhilfe geschaffen: geriebene Seifenstücke einfach in Wasser aufkochen und verrühren, dann in den alten Seifenspender einfüllen. Außerdem können Sie so Ihren Lieblingsduft mit ätherischen Ölen gleich in die Seife bringen.

Ab ins Badezimmer. Das Duschgel kommt entweder als Naturkosmetik aus der Recyclingverpackung oder selbstgemacht (100g geraspelte Natur-Seife in 500ml heißem Wasser bzw. Kamillentee verkochen, danach 2 EL Kokosöl sowie Ihr Lieblings-Öl hinzugeben), hebt neben der guten Musik gleich die Stimmung - auch am Montagmorgen.


Zahnpasta, ebenfalls selbstgemacht (1/2 Tasse Kokosöl, 2-3 EL Backpulver und ein paar Tropfen Kamillen- und Teebaum-Öl) aus dem Schraubglas und nachdem wir - auf Empfehlung der Zahnärztin - eine Ultraschall-Elektrozahnbürste verwenden, muss auch alle paar Wochen nur der Bürstenkopf getauscht werden - somit weniger Plastikmüll. Als Alternative gäbe es auch Natur-Zahnbürsten, aber ich will auf meine elektrische Bürste einfach nicht verzichten.

Die persönliche Lieblings-Hautcreme - ebenfalls selbstgemacht (500ml Kokosöl im Glas, 1 TL Natron dazu  und ein paar Tropfen ätherische Öle) aus dem Schraubglas - pflegt nicht nur wesentlich gesünder, sondern erspart auch das Deo (somit wieder Verpackungsmüll und Geld gespart).


In der Küche schalte ich einmal den Wasserkocher (mit Glas statt Vollplastik, dennoch ab 20 EUR)  ein und mache mir einen schönen intensiven Kaffee mit meiner French-Press oder für den weltbesten Geschmack mit dem Espressokocher oder auch einen Löskaffee aus dem Glas wenn es ganz schnell gehen muß! Ich brauche damit keine Kaffeekapseln, die umweltbelastenden Aluminium-Müll (sowohl in der Erzeugung als auch im Recycling) bedeuten.


Den Kindern noch schnell einen Kakao und einen Haferbrei (beides leider aus der Karton-Plastik-Verpackung) gemacht und nachdem ich gerne die Zeit im Zug gemütlich verbringe, wird es wieder der Coffee-to-Go. Hier habe ich einiges probiert, bin aber dann doch auf die Emil-Trinkflasche gekommen. Mit einem Trichter (aus Metall natürlich) wird der Kaffee eingefüllt und bleibt schön warm zum Trinken im Zug. Auch mein Müsli werde ich wohl im Zug zu mir nehmen müssen, das kommt dann wieder in ein praktisches Schraubglas, welches in einem Stoffbeutel mit etwas Füllmaterial (ein altes Küchentuch) bruchsicher in der Tasche leicht Platz hat und dazu noch auslaufsicher ist! (Anm.: Den Stoffbeutel können Ihre Kinder bemalen, was auch eine schöne Geschenkidee für Ihre/n Partner/in ist.) Auch mein Mittagessen vom Vortag nehme ich mit (ja ich koche meist etwas mehr), das im Schraubglas mit etwas breiterer Öffnung gleich perfekt zum Herauslöffeln ist. So ein One-Pot-Mahl ist später aufgewärmt (Auflauf, Nudeln und Co.) oder auch im Glas schön geschichtet kalt (Salat mit Croutons oder Nudeln) ein vernünftiges Mittagessen, das für den Rest des Arbeitstages Kraft gibt.

Für das Pausenbrot und Pausenobst der Kinder gibt es neben ökologisch besseren Jausenboxen auch für die ohnehin schon schwere Schultasche leichte Metalldosen (sogar mit Gravur) zur längerfristigen Verwendung. Alu- oder Frischhaltefolie brauche ich schon lange nicht mehr, manchmal gebe ich ein Butterbrotpapier dazu, wenn es etwas saftiger ist - muss aber nicht sein, weil die Boxen gut auszuwaschen sind.
auch

Ein harter Arbeitstag im Büro - auf dem Heimweg nehme ich noch schnell was vom Supermarkt mit - natürlich im Stoffbeutel, den ich immer dabei habe. Von der Käsetheke noch etwas Aufschnitt mitgenommen, aufgrund der größeren Menge spart das Plastik gegenüber der vorverpackten Ware - im Glasbehälter daheim hält es aber locker bis zum Verbrauch. (Anm.: Leider darf man bei den meisten Supermärkten keine eigenen Behälter mehr mitbringen, das ging früher beim Greißler um die Ecke noch leichter - wenn Sie möchten, fragen Sie dennoch nach, vielleicht wird es dann wieder möglich!?).
Ich nehme auch noch die 100-Stück-Packung Taschentücher mit. Nachdem mir meine Frau eine Taschentuchhülle aus Stoff genäht hat, brauche ich keine Taschentücher in Einzel-Plastikhüllen mehr und reduziere somit einiges an Plastikmüll.


Ich habe schon Hunger, nichts Gekochtes mehr übrig und würde am liebsten ein Fertiggericht mitnehmen. Dauert aber auch ein paar Minuten zum zubereiten und verbraucht viel Energie für gekühlte Lagerung bzw. verursacht zu viel Müll. Ich habe aber immer etwas Teigwaren oder Couscous daheim und sicher etwas Gemüse (leckere Sachen aus dem Bio-Gemüsekistl ohne Plastikverpackung!). Daher beschließe ich einfach zu Hause den Wasserkocher zu starten und etwas Gemüse mit der Vierkantreibe einfach in kleine Streifen zu reiben und mit dem Coucous zu vermischen. Dann einfach mit heißem Wasser übergießen und mit dem Holz-Kochlöffel durchrühren, damit alles etwas garen kann. Nach Geschmack würzen und ein schnelles leckeres Abendessen mit weichem gut gewürztem Couscous und noch knackigem Gemüse ist fertig!

Ich brauche dann doch noch etwas Obst für den nächsten Tag und gehe zum Supermarkt, möchte dort aber nicht die Plastiksackerl fürs Obst nehmen, sondern nehme mir meine aus Zeitungen selbstgefalteten Obst- und Gemüsesackerl mit.
Am Weg gehe ich noch beim Computershop vorbei und hole mein repariertes Gerät ab, denn es war nur die Festplatte auszutauschen und schon läuft er wieder schnell und verläßlich! Die Reparatur war auch billiger als ein neuer Rechner - holen Sie Angebote ein, meistens wollen auch "Servicetechniker" eher etwas verkaufen als Reparieren - es kann sich trotzdem auszahlen. Gute Reparaturmöglichkeiten finden Sie auf http://www.repanet.at/ oder für mehrere europäische Länder auf http://cerrec.eu/ !


Auch Nudeln mit Sauce (gerne fertige Sugos aus dem Glas) sind eine schnelle, feine Sache, wenn man daraus ein Eintopfgericht (neumodern: One-Pot-Meal) macht - dazu einfach 500 g Nudeln, ca. 250g Sugo, einen Suppenwürfel und 500 ml Wasser in den Auto-Kochtopf, der beim gewünschten Programm in 15 Minuten alles alleine fertig macht - nie wieder Fertigfraß aus der Mikrowelle! 

Was nach dem Hunger meiner Familie doch noch übrig bleibt ist morgen mein Nudelsalat für die Arbeit - eventuell mit ein paar leckeren Zutaten dazu (eingelegte Artischocken oder etwas MSC Hering), damit ich nicht 2 Tage hintereinander das Gleiche essen muß - so viel Luxus muß sein!

Statt Gefrierbeutel nehme ich nur mehr hochwertige Glasbehälter - geht natürlich auch mit dickeren Schraubgläsern (nicht voll befüllen und ggf. vorher etwas im Gefrierfach temperieren)

Jetzt noch schnell über die Küchenoberfläche drüberwischen, dass mache ich natürlich mit Geschirrtücher aus Baumwolle statt Küchenrolle. Außerdem gibt es nachhaltige Schwämme und Tücher vom Memo-Versand.

Ich habe mal wieder den ganzen Tag zu wenig getrunken - ein gutes mildes Mineralwasser nehme ich nicht aus der Plastikflasche sondern kann mein Wasser nach eigenem Sprudelwunsch ruck-zuck im Soda-Stream mit einem Knopfdruck sprudeln.

Jetzt ist daheim auch noch ein Stuhlbein locker - der Papa wirds schon richten! Also aus den sortierten Schraubgläsern aus der Holzkiste mit den jeweiligen Schrauben oder Winkeln bzw. aus dem kleinen Glas mit den Unmengen an Schrauber-Bits alles Notwendige schön sortiert beisammen und nach etwas Handwerksarbeit kann die ganze Familie wieder gut sitzen - da bin ich stolz auf mich und möchte als Heimwerker-Held angesehen werden. ;-)

Alte Zeitungen, die Sie ohnehin im Haus haben, dienen übrigens als Unterlage auf (Vorrats-)Regalen oder in Küchenkästen bzw. unter Abfalleimern zur Vermeidung von Schmutz und können einfach ausgetauscht werden. So müssen Sie seltener reinigen und sparen damit vor allem Zeit. 


Eine Freundin hat nächste Woche Geburtstag. Da basteln wir am kommenden Wochenende aus einem alten Schraubglas (ja die gibts bei und zu Hauf und Gottseidank viele Nutzungsmöglichkeiten wie Sie sehen) doch eine schöne Teelichtlampe (entweder mit Wolle schön umhäkelt oder mit aufgeklebtem individuellen "Mosaikdesign" - alles also Einzelstücke in Handarbeit) und/oder wir backen einen Kuchen im Glas und dekorieren ihn schön mit dekorativem Etikett, karierter Stoffserviette und Schleife. Da dürfen die Kinder gleich mitbacken bzw. mitbasteln.
Eingepackt wird das ganze dann doch noch als Überraschung - aber in Zeitungspapier, das die Kinder nett bemalt haben, statt neues Geschenkspapier zu kaufen, das dann doch im Müll landet.

Eine weitere Geschenkidee mit Upcycling-Hintergrund kommt vom deutschen Anbieter Lumberprint. Hier wird Ihr Foto auf altem Holz gedruckt - ein besonderes Geschenk!

Außerdem ist im Kinderzimmer wieder neue Deko angesagt. Da wird aus dem kostenlosen Spielzeugkatalog doch gleich eine Dekosonne mit Prinzessin, Dino, Baumeister, Monster, ....

Da der Karton der letzten Lieferung gleich von den Kindern beschlagnahmt wurde, wird daraus nach etwas Bemalung gleich Haus, Höhle, Schiff oder Flugzeug. Je nach Größe entweder für die Kinder selbst oder Puppen bzw. Legofiguren.

So einfach kann das Leben auch für Familien mit Sparmöglichkeit und bestmöglicher Müllvermeidung sein und es gibt noch weitere Tipps:
  • Stoffservietten statt Papierservietten, auch für Gäste!
  • Waschsoda ersetzt jeden Bad- und Toilettenreiniger und ist 100% biologisch abbaubar und wesentlich billiger! (Zum Thema billig und ökologisch reinigen lesen Sie hier mehr!)
  • Statt Teelichter nur mehr reine Kerzen kaufen, die sehen nicht nur schöner aus, sondern haben meist auch weniger Verpackung und kein Alugehäuse!
  • Kaffeesatz ist ein perfekter Dünger für Ihre Pflanzen und vertreibt auch manche Insekten!
  • Verwenden Sie biologisch abbaubare Müllbeutel jedenfalls für den Bio-Müll. Für Plastikmüll brauchen Sie gar keinen Müllbeutel, wenn Sie keine verschmutzen Joghurtbecher hineinwerfen (eventuelle Verschmutzungen bzw. Geruch lassen sich mit etwas warmen Wasser und Essig schnell neutralisieren). Für Papiermüll brauchen Sie ebenfalls keine Müllbeutel. Restmüll auch in Bio-Abfallbeuteln sammeln und generell bestmöglich vermeiden!
  • Nutzen Sie langlebige Haushaltsutensilien ohne Plastik - z.B. Kehrgerät
  • Wie Sie Mehrfachwindeln richtig nutzen, erfahren Sie hier.

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