Dass wir auf Bio-Produkte schwören wissen unsere geneigten LeserInnen sowieso.
Gerade bei Eiweiß-Produkten wie Käse müssen wir somit sicher erst gar nicht betonen, dass sowieso nichts anderes auf den Tisch kommen sollte, als ein guter Bio-Käse, am besten heimischer Herkunft bzw. bei Spezialitäten aus dem nahen Europa.
Auch beim Obst sollte vor allem auf heimisches und saisonales Bio-Obst zurückgegriffen werden.
Käse und Obst sind eine wichtige Kombination, an die man auch schon Kinder gewöhnen sollte, denn gerade zu einer kalten Jause sollte ein Stück Obst keinesfalls fehlen!
Welcher Käse welche Geschmacksrichtung hat ist abhängig von der originalen Herstellung und vor allem dem Reifegrad (siehe z.B. dieses Käselexikon). Wir haben die Beispiele hier den gängigen Reifegraden im Supermark angepasst, aber generell gilt selbst zu kosten und dann je nach Geschmack das entsprechende Obst dazu zu servieren. Worauf man hierbei achten sollte, haben wir in folgender kurzen Übersicht dargestellt.
Welches Obst zu welchem Käse?
Cremig und fruchtig-süß
Weichkäse wie Brie oder Camembert am besten mit einer cremig-süßen Mischung aus Marmeladen und den gleichen frischen (oder auch tiefgekühlten) Früchten wie Himbeeren, Brombeeren oder Preiselbeeren servieren.
Nussig bzw. mild-würzig und fruchtig
Zum z.B. milden Gouda bis Emmentaler, über nussigem jungem Bergkäse oder mild-würzigen Tilsiter bzw. jungem Rotschimmelkäse passt perfekt ein fruchtiges Obst oder Fruchtaufstrich z.B. aus Marillen, Zwetschken, Pflaumen, Pfirsich oder anderem Steinobst.
Würzig und säuerlich
Zu würzigem Bergkäse, Edamer oder würzigem Schafkäse harmonieren Weichseln bzw. Sauerkirschen oder Oliven aber auch Kiwis bzw. Zitrusfrüchte.
Auch andere würzige Käsesorten mit vielen Kräutern verlangen eher nach säuerlichen Obst- und Gemüsesorten als Begleiter.
Kräftig und herb-fruchtig
Zu
einem kräftigen Käse wie einem St. Hubert, Chaumes oder Schlierbacher oder anderem
Rotschmier-Weichkäse passt die herbe Fruchtigkeit der Quitte, Hagebutte oder Wildpreiselbeere.
Herb-würzig und süß-säuerlich
Zu einem herb-würzigen Tiroler Graukäse bis hin zum gereiften Blauschimmelkäse passen am besten Birnen, Äpfel, Weintrauben oder andere süß-säuerliche Obstsorten.
Warum überhaupt Käse essen und was dabei zu beachten ist
Käse in nicht allzu großen Mengen ist ein perfekter Teil einer ausgewogenen Ernährung!
Entweder schon früher aber vor allem in zunehmenden Alter kann es zu Laktoseintoleranz kommen - hier ist bei auftretenden Verdauungsbeschwerden nach dem Käsegenuss jedenfalls ein Arzt zu konsultieren! Wer aber dennoch gerne Käse ist, findet auch bei Bio-Käsesorten laktosefreie Optionen, vor allem bei lange gereiften Käsesorten.
Bis auf den Hüttenkäse und Magertopfen sind die meisten Käsearten
oft recht kalorienreich! Also sollte Käse auf einem Teller oder in
der Jausenbox nur einen kleineren Teil der Zutaten bei einer Mahlzeit
ausmachen und eben immer mit Obst und Gemüse gemeinsam genossen werden.
Vegane Alternativen bzw. Ergänzung:
Wer gerne die unterschiedlichen Konsistenzen und vielseitigen Geschmacksvarianten von Käse mag, wird sich in der Zubereitung und individuellen Würzung dieser Rezepte wie im eigenen "veganen Käsehimmel" fühlen.
Noch dazu kann man dann die eigene perfekte Kombination mit Obst und Gemüse herausfinden.
Hier also ein paar Grundrezepte für verschiedene Konsistenzen und Zubereitungsarten.
Mollica - der Parmesan der armen Leute
Bio-Zutaten für ca. 6 Portionen zum Bestreuen
mindestens 4 EL Olivenöl
4 EL Semmelbrösel
1 EL Knoblauchgranulat oder gepresster Knoblauch
2 EL geriebene Mandeln oder Walnüsse
1 TL Thymian oder italienische Kräuter (getrocknet)
Reichlich Olivenöl in eine Pfanne bei mittlerer Stufe erhitzen und alle Zutaten darin braten, bis die Brösel eine schöne goldgelbe Farbe haben. Vorsicht: nicht verbrennen, sonst werden sie bitter!
Auf einer Käseplatte eignet sich Mollica vor allem zum Bestreuen von gegrilltem Gemüse und/oder Weißbrot.
"Kosorella"
Für die Zubereitung dieser veganen Mozzarella-Alternative werden nur ein paar Zutaten benötigt:
100 ml Kokos- oder Sojamilch (ungesüßt)
2 EL Soja- oder Haferjoghurt
2 EL (Kartoffel)-Stärke
3 EL neutrales Öl
1 EL Olivenöl
Die Stärke zusammen mit der Sojamilch zum köcheln bringen unter laufendem Rühren (im
Zauberkessel ca. Stufe 3 oder 4). Dann die anderen Zutaten hinzufügen, zum Schluss noch eine Prise Salz. Alles ungefähr 10 Minuten unter weiterem Rühren bei ca. 80 Grad leicht köcheln lassen. Danach die Hitze wegnehmen und nochmals 5 Minuten weiterrühren lassen, bis eine dickflüssige Masse entsteht.
Die Mozzarella Masse kommt dann in eine mit Öl bestrichene Kastenform. Nach dem völligen Auskühlen in den Kühlschrank geben und nach ein paar Stunden ist der leckere vegane Mozzarella fertig. Dieser vegane Käse eignet sich auch zum Überbacken.
Mit etwas weniger Sojamilch wird der vegane Mozzarella etwas schnittfester. Auch ein paar Kräuter oder Gewürze (vor allem Kurkuma und Pfeffer und/oder Paprika und Knoblauch) eignen sich gut, um verschiedene Varianten dieses vielseitigen Käseersatzes zuzubereiten!
Streichkais
Bio-Zutaten für ca. 6 Portionen:
300ml Mandel- oder Kokosmilch
100ml Soja- oder Haferjoghurt
3 EL Maisstärke
1 EL Maisgrieß
1 TL Knoblauchgranulat oder ein gepresster Knoblauch
1/2 TL Salz
1 Prise Pfeffer
Die Nussmilch mit dem Grieß und den Gewürzen aufkochen und vom Herd nehmen. Die Maisstärke in 1 EL Wasser anrühren und zur Masse geben. Alles nochmals gut verrühren und in eine Schüssel geben.
Wenn alles abgekühlt ist, die Schüssel am besten über Nacht in den Kühlschrank stellen und den veganen Streichkäse am nächsten Tag genießen.
Mit unterschiedlichen Kräutern und Gewürzen lassen sich verschiedene Geschmacksrichtungen und herbe Noten erzeugen.
Diesen veganen Frischkäse kann man ganz einfach auf indische Art machen.
Bio-Zutaten für 6 Portionen:
1 L Sojamilch
3 EL Apfelessig
1 EL Zitronensaft
Salz
Gewürze, Kräuter & Knoblauch nach Geschmack.
Sojadrink aufkochen und vom Herd nehmen. Dann den Essig sowie evtl. Zitrone einrühren bis sich kleine Flocken bilden, ansonsten unter weiterem Rühren nach und nach mehr Essig dazugeben.
Die Essig-Sojadrinkmischung nochmals kurz aufkochen und die Gewürze dazugeben.
Dann die vegane Käsemasse in ein Tuch über ein Sieb und einem Topf geben
Mit einem Kochlöffel drücken bzw. den Kochlöffel eindrehen und unter eindrehen des Geschirrtuchs die Flüssigkeit auspressen.
Am besten mit Gewichten oder ähnlichem die Masse im Tuch beschweren und mindestens zwei Stunden abtropfen lassen!
"Hakkar"
Bio-Zutaten für 6 Portionen:
400 ml Haferjoghurt
1 EL Mandelmus
1 EL Stärke oder Hafermehl
50 ml Wasser
1 EL Kurkuma
1 EL Paprikapulver edelsüß oder geräuchert
etwas Salz
etwas Pfeffer
Für diesen schnittfesten Käse, der sich auch zum leicht schmelzen auf Burger oder Pizza eignet, einfach alle Zutaten aufkochen lassen und dann nur bei wenig Hitze (ca. 1/3 der Maximaleinstellung am Ofen) eindicken lassen. Die dickflüssige Masse in eine beölte Form geben (am besten rechteckig) und abkühlen lassen und dann am besten über Nacht im Kühlschrank nochmals durchziehen lassen.
Vegane Anteile für eine nachhaltige und ausgewogene Ernährung
So sehr
wir auch natürlich clean-vegane Gerichte aufgrund ihrer ökologischen, tierschutzspezifischen und gesundheitlich relevanten Aspekte (ohne industrieller Ersatzstoffe) in unseren Speiseplan gerne für die tageweise Abwechslung integrieren, so
wichtig ist aber auch die alltagspraktische Zugänglichkeit und einfache Ausgewogenheit in der täglichen Ernährung.
Gerade in der
vorrangig unkomplizierten Familienküche - ohne spezielle Zutaten oder notwendige Supplementierung - ist eine rein vegane Ernährung für Familien, Schwangere und vor allem Kinder unserer Ansicht
nach nicht einfach umsetzbar, wodurch wir einen verantwortungsvollen Bio-Käse- bzw. Joghurtgenuss jedenfalls empfehlen.
Wir werden aber weiterhin viele natürliche clean-vegane Rezepte veröffentlichen, weil zu einer ausgewogenen und nachhaltigen Ernährung vor allem auch solche gesunden Gerichte mit viel Gemüse, Nüssen oder Hülsenfrüchten gehören!
